Forschungskreis für Heilkunde

Im Sinne einer seelisch-geistigen Erweiterung


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Träger der Veranstaltungen:


„Verein zur Förderung spiritueller

und sozialer Kulturimpulse“,

Lindenstraße  24, CH-8738 Uetliburg

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Das Ich des Menschen


„Der Geist - das Ich - muss sich in Formen ausdrücken.

Der Mensch braucht die Form. Die ganze Entwicklung braucht die Form.“


Heinz Grill


Das Ich als das höchste Wesensglied steht in Verbindung mit dem Selbstgefühl des Menschen. Es ist dasjenige Wesensglied, welches den Menschen als Individualität und als Menschen auszeichnet. Die Pflanze und das Tier besitzen kein eigenes Ich. Das Ich ist innerhalb einer ganzheitlichen Sichtweise diejenige Instanz im Menschen, die mit dem Begriff des Geistes benannt werden kann. Dieser ist nicht identisch mit dem intellektuellen Denken und dem Bewusstsein, sondern stellt eine noch höhere Instanz dar.


Das Ich als der geistige Wesenskern des Menschen ist die schöpferische Essenz dessen, was werden möchte, was in die Ausformung gelangen möchte. Es ist das Neue, das noch nicht entwickelt ist und als solches identisch mit einem körperfreien Gedanken, wie er der geistigen Schau von spirituell eingeweihten Menschen entspringt. Ein solcher Gedanke ist frei von persönlichen Wünschen oder Begierden und Emotionen und gründet sich jenseits des Intellektes in der reinen und klaren Anschauung zu einer grösseren Wahrheit, die über die physische, sinnlich erfassbare Ebene hinausreicht. Als Vertreter eines solchen Denkens können z. B. Heinz Grill, Rudolf Steiner, Sri Aurobindo oder Sri Sathya Sai Baba genannt werden. Dieses Ich, so beschreibt es Heinz Grill weiter, ist die Quelle aller Heilung.


Mit dem Ich trägt der Mensch eine Forderung nach Entwicklung in sich und auch die Möglichkeit zur Freiheit. Rudolf Steiner unterscheidet hier drei Stufen dieser Entwicklung und der Geisterkenntnis, die Immagination, die Inspiration und die Intuition, denen er die Begriffe aus der indischen Sankhya-Philosphie, Manas, Buddhi und Atman, zugeordnet hat.


- Immagination - Geistselbst (Denken) - Manas


- Inspiration - Lebensgeist (Fühlen) - Buddhi


- Intuition - Geistesmensch (Wollen) - Atman


Ein Hauptziel für eine Heilung im Sinne eines höheren Ideals, das auch eine seelisch-geistige Entwicklung in der Therapie berücksichtigt, ist es, dass dieses Ich zu einem zunehmenden Erkraften kommt. Dies kann nur in direkter Weise erfolgen durch ein unmittelbares Tätigwerden aus diesem Ich.


Das Tätigwerden aus dem Ich steht sehr eng mit dem Einnehmen eines Standpunktes in Verbindung, wodurch die Voraussetzung dafür geschaffen wird, zu einem Gegenüber in Beziehung zu treten. Hierfür muss der Wille und mit ihm auch das egoistische Wollen in die richtige Einordnung kommen, so dass er sich nicht mehr im unmittelbaren Zugriff auf dieses Gegenüber befindet, sondern dieses frei lässt. Der Wille bleibt in der Zurückhaltung und wirkt nicht vereinnahmend, sondern bewahrt eine Distanz und schafft somit einen Raum.


Je mehr das Ich zur Entfaltung kommt, desto mehr ist der Mensch vor Fremdeinflüssen und Fremdbestimmung geschützt. Beispielsweise ist er nicht mehr so sehr den vielen Sinnesreizen von außen und den Kräfteströmungen aus dem eigenen Gemüt ausgeliefert, sondern kann sich diesen mit einer bewussten Aufrichtekraft entgegenstellen.


Nun ist es aber gerade dieses Ich und mit ihm der freie Wille, welche dem Menschen von höheren Autoritäten immer wieder abgesprochen  werden. Im Vatikanischen Konzil von Konstantinopel, das im Jahre 869 n. Chr. stattfand, wurde der Geist und damit das Ich als geistige Seinsebene im Menschen gestrichen. So galt von da an, dass der Mensch nunmehr nur noch über einen Körper und eine Seele verfüge. Der Geist wurde als externe Ebene außerhalb des Menschen festgelegt. Auf diese Weise ist es leicht nachvollziehbar, dass der Mensch im Laufe der Jahrhunderte immer mehr auch den Bezug zu dieser Seinsebene und den Sinn für wirkliche Spiritualität vorloren hat. Dies hat zur Folge, dass unter dem Begriff „Geist“ heute nur noch ein intellektuelles Denken auf der Grundlage einer rein sinnlichen Wahrnehmung verstanden wird.




Zu den Bildern:


Das Formschaffen Michelangelos als Beispiel für ein schöpferisch tätiges Ich










Michelangelo - Morgendämmerng und Abenddämmerung; Bild - Qelle: Von Rabe - Wikimedia Commons

Michelangelo

(1)  Das Bild des Menschen

(2)  Der physische Leib

(3)  Der Ätherleib

(4)  Der Astralleib

(5)  Das Ich des Menschen

(6)  Das Formschaffen Michelangelos als Beispiel für ein schöpferisch tätiges Ich

(7)  Das Formwirken in der Therapie als Beispiel einer schaffenden Ich-Tätigkeit


Astralleib Ätherleib Physischer Leib Menschenbild Michelangelo Formwirken und Ich